Baumhaus selbst bauen Unser von Papa und Opa gebautes Baumhaus, Haus auf Stelzen, Stelzenhaus!
Unser Traum vom eigenen Stelzenhaus ist wahr geworden!

Dieses von Papa und Opa für uns gebaute Baumhaus / Stelzenhaus / Haus auf Stelzen ist zum Spielen echt Klasse.

Ob Ritter, Pirat oder Cowboy hier finden wir immer neue Ideen und die Zeit vergeht viel zu schnell.

Mittlerweile haben wir zur Versorgung eine kleine Seilbahn zum Balkon gebaut und wir können alles was wir benötigen einfach rüberziehen.

Stelzenhaus selbst bauen



Vorwort zum Bau:

Das Versprechen von Papa war eindeutig:
Nach dem Bau unseres Wohnhauses bekommen wir Jungen ein Baumhaus, Haus auf Stelzen oder Baumbude.

Ein Baumhaus zu bauen erschien auf den ersten Blick unmöglich. Unser kleines Wäldchen, bestehend aus 6 ca. 30-40 Jahre alter Fichten sind zwar stabil genug, aber leider nicht im Dreieck oder Viereck gepflanzt, so dass eine Plattform als Basis für ein Baumhaus nicht angebracht werden konnte.

Die auf dem Grundstück stehenden 2 Kirschbäume und der eine Apfelbaum mussten leider dem Neubau weichen, also musste der Bau eines Baumhaus leider ausgeschlossen werden.

Unser Papa hatte jedoch die Idee ein Baumhaus auf Stelzen zu bauen und dieses so nah wie möglich an die Fichten ranzustellen, so dass es wie ein echtes Baumhaus wirkt.

Dies soll nun eine kleine Anleitung sein und andere dazu ermuntern unser Baumhaus (Haus auf Stelzen) nachzubauen, denn es war im nachhinein nicht so schwierig.

Basis des Hauses ist eine Rahmenkonstruktion aus Kanthölzern verkleidet mit gefasten Brettern und einer Plattform aus stabilen Bodendielen und Kanthölzern als Stelzen und Verstrebungen.

Das Dach besteht aus Kanthölzern als Sparren und First sowie Schalbrettern als Verkleidung, als Abdeckung wurde Dachpappe mit Pappnägeln aufgenagelt und an den Rändern als Tropfkante überstehen lassen.

Auf Angaben wie Längen, Breiten und Höhen wird hier verzichtet, dass kann sich jeder selbst überlegen. Zu beachten ist, dass Bauvorschrfiten seitens der Stadt eingehalten werden, ggf. ist eine Baugenehmigung einzuholen. Also besser vorab nachfragen!

Als Werkzeug wurde benutzt:
  • Bügelsäge mit superscharfem ca. 50cm langem Holzsägeblatt (aus dem Bau-Fachgeschäft, alles andere ist Schrott)
  • Akkuschrauber
  • Bleistift
  • Gliedermassstab (kennt fast keiner, Zollstock tuts auch)
  • Winkel und Schmiege
  • Schraubenschlüssel
  • Spaten, Eimer
  • Schraubzwingen
Als Material wurde benötigt:
  • Kanthölzer in verschiedenen Stärken für Rahmenkonstruktion, First, Stelzen, Geländer usw.
  • Fasebretter als Aussenverkleidung
  • Schalbretter als Dackabdeckung
  • Bretter mit Nut- und Feder als Bodendielen
  • Dachlatten zur Verstrebung der Stelzen
  • Spanplatten-Schrauben in verschiedenen Stärken
  • Winkelverbinder
  • wasserfester Leim
  • Schlüsselschrauben für Winkelverbinder
  • Nägel in verschiedenen Stärken
  • Dachpappennägel
  • Fertigbeton, Wasser
  • Boden- oder Pfostenträger; einbetonierbar oder aufschraubbar
Sämtliche Bretter, Kanthölzer und Überlappungen wurden mit der Bügelsäge gesägt.
Dies geht nur mit einer guten Säge und einem superscharfem Sägeblatt, das sorgsam behandelt werden sollte. Ein rechtwinkliger Schnitt ist nur so problemlos möglich und das ganze wird nicht zur Quälerei. Natürlich kann auch elektrisches Werkzeug benutzt werden, aber wer hat zu Hause schon eine Formatsäge!?

Anleitung:
  • Die Kanthölzer entsprechend den gemachten Angaben für die Rahmenkonstruktion ablängen und die Überblattungen passgenau einsägen.

  • Die Einzelteile zu den 4 Teilwänden (Seite links und rechts sowie Rückwand und Vorderwand mit Türaussparung) zusammenstecken, wasserfest verleimen und mit geeigneten Nägeln fest verbinden. Die 4 Einzelteile werden bei der spätereren Montage stumpf voreinander gestellt und mit den Winkelverbindern fest verbunden. Wichtig ist das alles rechtwicklig zusammengebaut wird, damit später alles passt.

  • Die Kanthölzer für die Bodenkonstruktion ablängen und ebenfalls rechtwinklig zusammenbauen.

  • Die Löcher für die Pfostenträger an der Baustelle im entsprechend Abstand für die Bodenplatte ausheben, die Pfostenträger an den Stützen anbringen und in den Löchern einbetonieren. Da dies leichter gesagt ist als getan, haben wir zum anbringen der Stützen eine zusätzliche Anleitung erstellt.

  • Die Stützen der Bodenplatte auf der gewünschten Höhe ablängen, die Bodenkonstruktion aufbringen und mit Winkelverbindern fest verbinden. Zusätzlich kurze Querverstrebungen zwischen Stützen und Bodenplatte bringen Stabilität in die Konstruktion.

  • Die Bretter für die Bodendielen auf die Bodenkonstruktion aufbringen, ablängen und verschrauben.

  • Die vorgefertigten Seitenteile auf der Bodenkonstruktion aufbringen mit Schraubzwingen fixieren und mit den Winkelverbindern und Schlüsselschrauben befestigen. Das unten liegende Kantholz der Seitenteile zusätzlich mit Schlüsselschrauben auf der Bodenkonstruktion befestigen.

  • Die vorgefertigten Dachsparren mit dem First und kurzen Kanthölzern auf der Rahmenkonstruktion aufbringen und befestigen. Die Dachsparren werden auf den oben liegenden Kanthölzern der Rahmenkonstruktion aufgelegt, mit Nägeln befestigt und sollten über das Kantholz hinausragen um einen Dachüberstand zu bekommen.

  • Die Schalbretter ablängen, hierbei einen zusätzlichen Dachüberstand vorne und hinten berücksichtigen und auf den Dachsparren aufnageln. Die Schalbretter mit Dachpappe überlappend auslegen und diese mit Pappnägeln befestigen.

  • Die Seitenwände mit den gefasten Brettern verleiden und verschrauben. Diese Bretter verlaufen senkrecht und überlappen zusätzlich die Bodenkonstruktion, so dass kein Wasser auf die Bodenplatte oder zwischen und Rahmenkonstruktion gelangen kann.

  • Der vordere Bereich des Hauses wurde nicht komplett verkleidet, sondern als eine Art "Balkon" umfunktioniert. Hierdurch können alle Besucher in aller Ruhe die Leiter hinauf und auf die Bodenkonstruktion steigen und danach erst das eigentliche Haus durch die Türöffnung betreten.

  • Anstreichen ..... kommt noch, hat Mama uns versprochen!

Verstrebung der Bodenkonstruktion 01



Verstrebung der Bodenkonstruktion 02



Verstrebung der Dachkonstruktion 01



Verstrebung der Dachkonstruktion 02



Verstrebung der Dachkonstruktion 03
Vielen Dank an Opa Winfried und Papa Thomas für dieses super selbstgebaute Baumhaus (Haus auf Stelzen)!


Gruss Marc, Matthis und Lennart



Detailanleitung zum Anbringen der Stützen:

Dass Anbringen und einbetonieren der Stützen auf unebenem und leicht abschüssigem Gelände und die Anforderung die Masse für die Bodenkonstruktion einzuhalten war ein Akt für sich und wird deshalb hier noch genauer beschrieben. Das Aufstellen geht nicht alleine, es ist mindestens eine zweite Person (Danke an Opa Winni) erforderlich.
  • Die für die Stützen geeigneten Kanthölzer mit den Pfostenträgern versehen, noch nicht ablängen und so verteilen, dass die längsten beiden am tiefer gelegenenen Geländeteil benutzt werden.

  • Die erste Stütze über dem ersten ausgehobenen Loch aufstellen, senkrecht in Waage ausrichten und mit den Dachlatten und Schraubzwingen auf dem Boden fixieren. Den einzubetonierende Pfostenträger dabei so tief einsetzen, dass das Holz später ca. 2-3cm über dem Erdreich beginnt.

  • Die zweite Stütze über dem nächsten Loch aufstellen, mit der ersten Stütze verbinden und den äußeren Abstand für die Rahmenkonstruktion der Bodenplatte einhalten, hierbei wiederum senkrecht in Waage ausrichten.

  • Mit den beideren weiteren Stützen ebenso verfahren und zusätzlich den Diagonalenabstand der Stützen prüfen, damit sich ein Quadrat und keine Raute ergibt und unsere Bodenkonstruktion später gut passt. Die Schritte b-d sind ziemlich fummelig, können aber mit etwas Geduld gut vollbracht werden. Mit den Schraubzwingen kann die Fixierung einfach gelöst und die Stützen korrigiert werden.

  • Nach gewünschter Ausrichtung aller Stützen, den Fertigbeton mit Wasser mischen und in die ausgehobenen Löcher verfüllen, die Löcher waren ca. 45-50cm tief und ca. 30cm breit, so dass sich ein stabiles Fundament ergibt. Das ganze 2-3 Tage fest werden lassen und danach erst weiter daran arbeiten!


Hier noch ein kurzes Nachwort:

Selbstverständlich übernehmen wir keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit der gemachten Angaben. Unser Baumhaus ist stabil trägt auch mehrere Erwachsene ohne Probleme, trotzdem ist jeder Nachbauer für die Stabilität seines Hauses selbst verantwortlich.

Insbesondere auf die Verstrebung der Stelzen sollte Wert gelegt werden, um ein Schaukeln vollkommen auszuschliessen bzw. auf ein Minimum zu beschränken.

Papa hat es im Sommer in den Ferien bereits des öfteren fürs Mittagsschläfchen benutzt.

Das Haus kann auch prima als Gartenhaus nachgebaut werden.







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